Der 16er Jollenkreuzer, auch S-Kreuzer genannt, ist eine relativ junge Jollenkreuzerklasse die es erst seit den 50er Jahren gibt.
Die namensgebenden 16 qm vermessene Segelfläche ergeben etwa 23 qm Segel am Wind.
Als Schwertboote zählen sie zu den großen Jollen und eignen sich zum sportlichen Regattasegeln und auch als beschauliches Wasserschloss für das Urlaubssegeln
Seine Bauvorschriften lassen dem Konstrukteur innerhalb vorgeschriebener Grenzen sehr viele Freiheiten.
Deshalb sieht kaum ein 16er gleich aus wie ein anderer, jeder Bootseigner bekommt den 16er nach seinen Wünschen als Unikat.
Die vorgeschriebenen Materialstärken garantieren große Sicherheiten und lange Lebensdauer.
Selbst alte 16er der Anfangsjahre sind immer noch stabil und schnell.
Der 16er unterscheidet sich von anderen Jollenkreuzer-Konstruktionen im wesentlichen durch seinen Knickspant. Das Vorurteil, ein Knickspant könne nicht so schnell sein wie ein Rundspant ist ebenso alt wie falsch. Alle modernen Jollenkonstruktionen wie z.B. das olympische 49er-Skiff nähern sich dieser Form an.
Die Vorteile dieser Konstruktion sind lange bekannt, wie z. B. die Formstabilität und der größere Raum unter Deck. Ausgefeilte Segel- und Trimmtechnik garantieren dem modernen 16er auf Kreuzkursen eine unglaubliche Höhe und Geschwindigkeit am Wind.
Bei raumem Wind und vor dem Wind wird auf dem 16er ein „handhabbarer“ Spinnaker mit 32qm gesetzt, der schon bei leichtem Wind für rauschende Fahrt sorgt. Durch die Spitüte unter Deck ist er in sekundenschnelle gesetzt und wieder geborgen.
Während sich in anderen Jollenkreuzerklassen Regatta- und Fahrtenboote krass voneinander unterscheiden, besitzt jeder 16er mindestens zwei vollwertige Kojen und nicht nur eine „Nasszelle“. Wandersegeln mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern ist kein Problem. Von Wattenmeer bis zu den Bodden sind die 16er jedes Jahr zu Urlaubsfahrten unterwegs. Und für die Regatta wird das Boot eben wieder leergeräumt.
Auf der Sechs-Seen-Platte sind die 16er seit den Gründungsjahren der Segelclubs zu Hause. Seit den 1960er Jahren finden regelmäßig Ranglistenregatten dieser Bootsklasse in Duisburg statt. Die längste Tradition hat der „Jollenkreuzer-Cup“ im Mai jeden Jahres.
Während 16er-Neubauten aufgrund der Individualität und der aufwendigen Bauweise stets ihren Preis haben, findet man immer wieder Boote älteren Jahrgangs, meist komplett aus Sperrholz gebaut, auf dem Markt. Mit hinreichender handwerklicher Begabung können hier durchaus bezahlbar Werte aufgearbeitet und geschaffen werden, die insbesondere dem Familiensegeln und Fahrtensegeln zugute kommen.
Wenn Sie ihren Segelkameraden nicht immer erklären wollen, wieso Sie schon wieder überholt wurden, schauen Sie doch mal bei den 16ern vorbei (www.s-kreuzer.de).
EuerMartin Offergeld
Klassenobmann 16er Jollenkreuzer