Moin, ich bin Tim Conradi aus der ILCA 7-Trainingsgruppe von Alex Schlonski am Olympiastützpunkt in Kiel. Nach gut 11 Monaten Vorbereitungszeit segelten wir vom 16. bis 21. November bei der Senioren-EM in Hyéres, unserem Saisonhöhepunkt. Es dauerte schon eine gefühlte Ewigkeit, in meinem ersten Senioren-Jahr endlich eine große internationale Meisterschaft segeln zu können. Während alle anderen Bootsklassen ihre Saison beendeten, hieß es für mich immer noch die Konzentration hochzuhalten und in der Erkältungszeit gesund zu bleiben.
Auch wenn sich „Senioren“ ein bisschen wie Rentner anhört, war bis auf Philip Buhl die komplette Weltspitze vertreten. Insgesamt waren 169 Teilnehmern inklusive etlicher Athleten aus Übersee in 3 Fleets am Start.
In der ersten Regattahälfte segelten wir insgesamt 5 Qualifizierungsrennen. Mein Highlight dabei war sicherlich der 2. Wettkampftag. Bereits das erste Rennen lief sehr gut. Leider verhakte sich einer der vielen Stöcke, die im Regattarevier herumschwammen, in meinem Schwert und verhinderte eine Top-10 Platzierung. Dafür konnte ich im 2. Rennen mal eine fast perfekte Wettfahrt fahren und wurde mit dem 4. Platz belohnt. Nach 3 Tagen war das erste Zwischenziel, die Goldfleet erreicht.
In einem Fleet mit den besten Laserseglern der Welt, wollte ich in den Finalrennen noch einmal richtig angreifen. Leider stellte sich mit dem Beginn der Finalserie der Wind komplett um. Wir hatten nur noch sehr leichten Wind mit kaum vorhersagbaren Drehern. In der Goldfleet konnte ich viele Erfahrungen sammeln und musste vor allem bei den schwierigen Bedingungen lernen, dass der kleinste Fehler schnell bestraft wird. Mit Platz 48 (U23: Platz 16) beendete ich die Regatta.
Die Regatta hat mir gezeigt, dass ich ganz vorn mitfahren kann. Ich muss aber auch noch an vielen Stellen verbessern und an mir arbeiten. Meine Motivation ist durch diese Regatta noch gestiegen, in 2023 wieder anzugreifen.
Besonders glücklich war ich dann, eine Woche nach der Rückkehr aus Hyéres die Berufung in den DSV-NK1-Kader zu erhalten. Mein besonderer Dank gilt dabei Alex Schlonski, bei dem ich im letzten Jahr enorm viel dazugelernt habe und mich entwickeln konnte.
Meine Schwester Pia startete ebenfalls bei Senioren-EM. Für sie war es der Saisonausklang nach tollen Erfolgen bei der Jugend-EM in Thessaloniki und der Junioren-WM in Vilamoura. Sie erreichte den 67. Platz im starken Feld der Frauen. Betreut wurde sie dabei vom ILCA 6-Frauen-Bundestrainer Maurice Paardenkooper. Es war ein toller Wettkampf für sie, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Euer Tim
Bildrechte: Yepá Photography/ EURILCA
