Am 6. und 7. Oktober hat das Team DickeBank zum Saisonabschluss am October Race vor Medemblik teilgenommen.
Das October Race ist eine von Niederländern perfekt organisierte ORC Regatta auf hohem Niveau – und wir mussten auf 3-4 Positionen neu besetzten! Aber da ist es natürlich toll, dass das Team Dickebank aus 15 Segler/innen besteht.
Ohne Training ging es diesmal Samstag morgens direkt an den Start. Bei schönstem Wetter und leichten Winden wurden bis Sonntagmittag insgesamt 6 Läufe durchgezogen. Die straffe Organisation der Niederländer ist schon bemerkenswert: Nach der Zieldurchfahrt konnten wir jedenfalls nicht lange Pause machen, sondern mussten schon richtig Gas geben um wieder rechtzeitig an der Startlinie zum nächsten Lauf zu sein.
Schnell findet man bei einer Regatta die Boote, mit denen man sich auf der Bahn direkte Fights liefert. Unsere Stimmung beim Saisonabschluss wurde beflügelt davon, dass wir am zweiten Tag die Basta, die uns am ersten Tag 3 Mal geschlagen hatte, jedes Mal im Kielwasser lassen konnten.
Zudem gelang es uns Sonntag erstmals, die Karma von Klaus Hesselmann zu schlagen – und das gleich zwei Mal. Diese Fights sind letztlich die Highlights auf dem Wasser, denn die Ergebnisse der berechneten Zeit kommen ja immer erst abends nach der Regatta.
Was fällt mir nach dem ersten Jahr spontan zum Projekt Team DickeBank ein?
Neben allem Ehrgeiz war mir der Spaß und eine gute Stimmung im Team besonders wichtig. Das haben wir voll erreicht! Wir haben uns als Team verstanden, keiner stand im „Abseits“ und wir konnten sogar abends zusammen feiern, selbst wenn es tagsüber auf der Bahn nicht so gut lief.
Als Mannschaft beherrschen wir die Manöver zunehmend besser, oft sind wir jetzt sogar schon „routiniert“. Der Mannschaftskern ist sich so sicher in den Manövern, dass er neue Crew-Mitglieder schnell integrieren kann. Wenn ich die Videoaufnahmen der ersten Regatta mit den Videos der letzten Regatta vergleich, so ist beeindruckend wie cool die Manöver ablaufen und wie wir als Mannschaft wirklich gut zusammenarbeiten.
Wir haben damit angefangen zu verstehen, wie die Dicke auf den kurzen Bahnen schneller zu segeln ist und gemerkt, dass sich die Taktik an die besonderen Eigenschaften eines 11 Tonnen schweren Bootes anpassen muss. Bei diesen beiden Punkten ist sicher das größte Optimierungspotential im nächsten Jahr.
Wir mussten feststellen, dass zwischen den deutschen und den niederländischen ORC Regatten im Ijsselmeer doch ein erheblicher Leistungsunterschied besteht. Von den Ergebnissen her führten wir bei dem October Race das letzte Drittel (Platz 9 von 14) an. Wir hätten unsere Leistung um ca. 5% (ca. 3 Minuten bei einem Lauf) steigern müssen, um im Mittelfeld mit Anschluss nach vorne zu segeln. Das ist in diesem Feld ganz schön viel!
Natürlich müssen wir unsere sportlichen Ziele auch im Verhältnis zu dem Erreichbaren sehen. So schaffte z.B. selbst die Kreuz Ass – das erfolgreichste deutsche ORC-Boot im Ijsselmeer – hier nur den 5. Platz bei ORC 1&2. Dabei ist die Kreuz Ass ein moderner Cruiser Racer mit einer erfahrenen Crew, die schon jahrelang zusammen Regatten segelt.
Zudem ist Kurt Kreuz schon sehr engagiert – er hat diese Jahr Max Gurgel (2016 Deutscher ORC Meister als Steuermann der X-Day und Deutscher Match-Race Meister) als Trainer & Taktiker in die Crew geholt und tut viel um sein Schiff in allen Punkten technisch zu optimiert.
Wir stehen nach dem ersten Jahr ganz am Anfang mit unserem Team und müssen klar noch viel lernen: Wenn wir aber mit dem Lernen so weitermachen wie in diesem Jahr – na dann stehen wir bald auch mal auf dem Treppchen!
Ich bin also mehr als zufrieden mit unserem ersten Jahr – tolles Segeln und ne Menge Spaß gehabt. Vielen Dank dafür an die Crew und ich freue mich auf 2019 !!!!!
Wolfgang Doczyck
MM